Canon R7 mit VR Dual-Lens Objektiv: Mein Einstieg in die Welt der 3D-Fotografie und -Videografie

Als ich 2023 aus den USA zurückkam, hatte ich meine neue Panasonic SIIX dabei und tausende Fotos von den atemberaubenden Landschaften des Landes gemacht. Die Lichtstimmungen, die Weite der Natur – alles war einfach überwältigend. Doch trotz der vielen tollen Fotos hatte ich das Gefühl, dass sie der Realität nicht gerecht wurden.

Was mich besonders frustrierte, war, dass ich anderen die Schönheit dieser Momente kaum vermitteln konnte. Ein einfaches 2D-Bild kann nicht annähernd die Tiefe und Atmosphäre transportieren, die man vor Ort erlebt hat.

Der Wunsch nach mehr Tiefe – der Schritt in die VR-Welt

Um diesen Eindruck zu verstärken, probierte ich vieles aus. Ich experimentierte mit Tiefenkarten und Parallaxen-Effekten in Programmen wie After Effects, doch die Ergebnisse waren bestenfalls okay. Es fehlte einfach die echte räumliche Tiefe.

Dann stieß ich auf das Canon VR Dual-Lens Objektiv Canon RF-S 3,9mm f3,5 STM Dual Fisheye. In Kombination mit der Canon R7 ermöglicht es Aufnahmen in VR180° 3D – perfekt für jemanden wie mich, der versucht, den Zauber von Orten und Momenten besser einzufangen. Das Konzept klang zu gut, um es nicht auszuprobieren. Nach kurzer Überlegung und mit dem nächsten Urlaub im Blick bestellte ich das Objektiv – auch wenn ich mir unsicher war, ob es wirklich das Richtige für mich ist.

Der holprige Start in die VR-Fotografie

Ganz ehrlich? Der Einstieg war nicht leicht. Die ersten Tage mit der neuen Technik waren frustrierend. Die Aufnahmen sahen anfangs nicht so aus, wie ich mir das vorgestellt hatte, und es gab so viele technische Details zu beachten:

  • Das Objektiv benötigt viel Licht um richtig gute Bilder zu machen. In Low Light werden die Bilder sehr schnell „matschig“.
  • Konvertierung erforderlich: Die Kamera erzeugt spezielle Bilddateien, die vor der Bearbeitung entzerrt und angepasst werden müssen. Dafür benötigt man das kostenpflichtige EOS VR Utility (ca. 6 Euro pro Monat).
  • Um ein richtig gutes Ergebnis zu erzielen, musste ich die Fotos später mit AI Tools hochskalieren.
  • Die Canon R7 ist keine „Profikamera“ und die Qualität der Aufnahmen ist nicht mit einer Panasonic SIIX vergleichbar.

Ich stand kurz davor, alles zurückzuschicken. Doch meine Frau ermutigte mich, dran zu bleiben, und sie hatte recht: Ich hätte es bereut.

Die ersten Erfolge: VR180°-Fotos aus dem Urlaub

Im Urlaub wurde ich belohnt. Ich konzentrierte mich zunächst auf die Fotografie, da ich mit den Herausforderungen beim Filmen noch nicht so vertraut war. Die Ergebnisse? Einfach unglaublich.

Die Landschaften, die ich in VR180° festgehalten habe, fühlten sich lebendig an. Endlich konnte ich Freunden und Familie zu Hause eine Vorstellung davon geben, wie es wirklich vor Ort war. Natürlich fehlten Dinge wie Wind oder Gerüche, aber die Tiefe der Bilder kam viel näher an die Realität heran als jedes 2D-Foto.

Der Sprung in die VR-Videografie

Zurück zu Hause wagte ich den nächsten Schritt: VR-Videografie. Und auch hier gab es viel zu lernen:

  • Bewegte Aufnahmen mussten sanft und ruhig sein, sonst wird den Zuschauern schlecht.
  • Die Kamera filmt in einem 180°-Winkel, wodurch man alles im Sichtfeld erfasst – auch Dinge, die man nicht zeigen möchte.
  • Man sieht während der Aufnahme nicht, wie es später im Headset wirken wird.
  • Konvertierung erforderlich: Die Kamera erzeugt spezielle Videodateien, die vor der Bearbeitung entzerrt und angepasst werden müssen. Dafür benötigt man Tools wie das kostenpflichtige EOS VR Utility oder ein kostenpflichtiges EOS Premiere-Plugin (ca. 6 Euro pro Monat).
  • Langwierige Nachbearbeitung: Besonders bei Videos muss das Material häufig hochskaliert (z. B. von 4K auf 8K mit Tools wie Topaz) und von 30 auf 60 FPS konvertiert werden.
  • Die Kamera hat keine Bildstabilisierung, dadurch ist der Einsatz eines Gimbals Pflicht. Einfach aus der Hand zu filmen funktioniert nur, wenn man den Kameragurt zur Stabilisierung nimmt. Auch Aufnahmen von einem Stativ können durch Wind oder Vibrationen (z.B. in einem Auto) verwackeln.

Ich befestigte die Kamera auf einem Monopod mit Gimbal, was mir die nötige Flexibilität und zugleich auch Stabilität gab. Trotz aller Hürden war es ein tolles Gefühl, eigene 3D-Videos zu erstellen, die man später auf einer VR-Brille in beeindruckender Tiefe erleben konnte.

Was mich an der Canon R7 mit VR Dual-Lens begeistert

Obwohl die Canon R7 keine Profi-Kamera ist, bin ich begeistert von den Möglichkeiten, die sie bietet:

  • Erschwinglicher Einstieg: Für etwa 2500 € (inkl. Objektiv) kann man in die VR180°-Welt eintauchen – etwas, das bis vor kurzem gar nicht oder nur mit teurer High-End-Ausrüstung möglich war.
  • Einzigartige Erinnerungen: Die 3D-Aufnahmen vermitteln ein Gefühl von Präsenz, das ich vorher mit keiner Kamera erreicht habe.
  • Man kauft Hardware von dem namhaften Kamerahersteller Canon und erhält entsprechenden Produktsupport und Firmwareupdates.
  • Die Akkulaufzeit ist gut und man kann den Akku älterer Canon Kameras verwenden (in meinem Fall der Canon 7D).

Natürlich gibt es noch Verbesserungspotenzial. Die Bild- und Videoqualität könnte höher sein, und die Nachbearbeitung ist zeitaufwendig. Doch die Ergebnisse entschädigen für all die Mühe.

Mein Fazit

Die Canon R7 mit dem VR Dual-Lens Objektiv hat mich in eine völlig neue Welt der Fotografie und Videografie geführt. Es ist nicht immer einfach, und man muss bereit sein, viel zu lernen – aber die Ergebnisse sind es wert.

Für mich ist die VR-Technik ein Schritt in die Zukunft. Sie ermöglicht es, Erinnerungen so festzuhalten, dass sie nicht nur auf einem Bildschirm betrachtet werden, sondern erlebt werden können. Und das macht jeden Aufwand und jede Herausforderung lohnenswert.

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