Nintendo Switch 2 im Test: Braucht man sie? Nein. Will man sie? Unbedingt.
Veröffentlichungsdatum der Switch 2: 24. Juni 2025
Als Technikfan mit wenig Freizeit, aber großer Neugier auf neue Gadgets, war ich mir sicher: Die Nintendo Switch 2 ist nichts für mich. Ich hab die Xbox Series X, die PlayStation 5, die erste Switch, sogar das Steam Deck – alles im Regal. Und Zeit zum Spielen? Kaum vorhanden. Also habe ich die Vorbestellphase bewusst ignoriert. „Ich brauch das nicht“, dachte ich.
Und dann kam alles anders
Der Launch-Hype war kaum zu übersehen: Social Media war voll, Reddit explodierte förmlich mit ersten Eindrücken, und plötzlich hatte ein Freund von mir die Switch 2 in der Hand – einfach so. Und dann: „Lass uns Mario Kart World zocken!“ Ich hab gezögert. Kurz. Dann gesucht. Bei Amazon war sie offiziell ausverkauft, aber Google hat mich irgendwie zu einem versteckten Produktlink geführt – zack, Switch 2 im Mario Kart-Bundle bestellt. Für stolze 509 €. Ich im Urlaub. Konsole zu einem Verwandten liefern lassen. Und als ich zurückkam, lag das Paket da. Und ich dachte: Na gut, dann schauen wir mal…
Ersteindruck: Die Switch ist erwachsen geworden
Nach einem Monat Nutzung kann ich sagen: Die Switch 2 ist ein massives Upgrade zur ersten Switch – zumindest äußerlich. Größer, schwerer, hochwertiger. Das Gerät liegt deutlich besser in der Hand, aber (und das ist leider kein kleines „aber“) für meine Hände immer noch nicht perfekt. Ich hab mir für 10 € eine Hülle bestellt, um die Ergonomie zu verbessern. Hat geholfen – aber ein Handkrampf ist immer noch nach 30 Minuten drin, wenn man mobil zockt. Für mich bleibt der Pro Controller am Fernseher die deutlich angenehmere Variante.
Größerer Bildschirm: Kleiner Schritt, großer Effekt
Der neue Bildschirm ist nur ein paar Zentimeter größer, aber der Unterschied ist spürbar. Besonders beim mobilen Zocken fühlt sich das Erlebnis luftiger, moderner und einfach angenehmer an. Es wirkt, als würde man „mehr Spiel“ sehen – auch wenn es objektiv gar nicht so viel mehr ist. Der größere Bildschirm gehört definitiv zu den kleinen, aber feinen Verbesserungen, die den Alltagseinsatz der Switch 2 angenehmer machen.
Magnetische Joy-Cons: Toller erster Eindruck
Ein weiteres Highlight ist das neue magnetische Befestigungssystem der Joy-Cons. Das erste Andocken ist ein echter Aha-Moment: Es klickt weich, präzise, fast schon luxuriös – kein Vergleich zum mechanischen Einrasten der ersten Switch. Allerdings muss man auch sagen: Dieser Wow-Effekt ist schnell verflogen. Schon nach ein paar Tagen fühlt es sich einfach nur noch „normal“ an – solide, ja, aber eben nichts, worüber man nach dem dritten Mal noch spricht. Trotzdem: ein Schritt in die richtige Richtung.
Zubehör: Alte Controller, neue Enttäuschung
Was mich wirklich geärgert hat: Meine vorhandenen Pro Controller der ersten Switch-Generation können die Switch 2 nicht mehr einschalten. Das bedeutet: Wer die neue Switch bequem vom Sofa starten will, braucht den neuen Pro Controller 2 – für satte 90 €. Und das ist in meinen Augen völlig überzogen. Ich habe bereits zwei funktionierende Pro Controller zu Hause – nur um die Konsole anzuschalten, kaufe ich mir ganz sicher keinen neuen.
Meine Lösung: Ich habe entweder immer die Joy-Cons griffbereit, um die Switch 2 im Dock zu starten, oder ich stehe halt auf und drücke direkt den Knopf an der Konsole. Klingt banal, aber es fühlt sich einfach falsch an, für ein simples Komfortfeature so viel Geld auf den Tisch legen zu müssen. Für mich ist das eher ein Rückschritt als ein Fortschritt im Ökosystem.
Technisch solide – aber kein Gamechanger
Leistungstechnisch hinkt die Switch 2 natürlich weiterhin hinter der Konkurrenz her. Das Menü läuft flüssig, die Bedienung ist endlich ohne Ruckler, aber es ist kein Powerhouse. Spiele wie Cyberpunk 2077 laufen überraschend gut – besser als auf dem Steam Deck, besonders was Lesbarkeit und Performance angeht – aber es ist eben kein Vergleich zu den „großen“ Konsolen.
Spiele: Drei Highlights. Mehr nicht.
Ich bin ehrlich: Das Spiele-Lineup ist derzeit erbärmlich dünn. Drei Titel haben mir bisher wirklich Freude bereitet:
Mario Kart World
Endlich ein neues Mario Kart! Nach zehn Jahren Mario Kart 8 (gefühlt auf jeder Nintendo-Konsole) war ich sowas von bereit. Die ersten Stunden waren spaßig, die Strecken nett, aber: Der Open-World-Modus nervt. Um neue Strecken freizuschalten, muss man durch eine halboffene Welt kurven. Das ist ein bisschen zu viel des Guten für ein eigentlich simples Fun-Racer-Prinzip. Solide, aber (noch) kein Dauerbrenner wie sein Vorgänger.
Cyberpunk 2077
Der Überraschungshit auf der Switch 2. Ja, Cyberpunk ist bekannt – aber auf der Switch 2 läuft es flüssig, scharf, gut lesbar. Für mich, der das Spiel schon auf PC und Steam Deck hat, eine willkommene Gelegenheit, das Game endlich ernsthaft anzugehen – portionsweise versteht sich. Denn wie bei Witcher 3 oder Red Dead Redemption 2 gilt: Fantastische Welt, aber wenig Zeit.
Donkey Kong Bananza
Die größte Überraschung. Ein echtes Nintendo-Highlight! Das Spiel hat Suchtfaktor pur, sieht toll aus, läuft flüssig und fühlt sich wie ein echter Grund an, warum man die Switch 2 doch haben sollte. Hätte ich dieses Spiel nicht entdeckt, wäre die Switch 2 bei mir womöglich schon wieder verstaubt.
Speicher und Akku: Licht und Schatten
Akku
Der Akku ist ein Schwachpunkt. Zwei Stunden Spielzeit ohne Zusatzakku sind einfach zu wenig. Wer viel mobil zockt, wird schnell zur Powerbank greifen müssen.
Speicher
Der interne Speicher ist endlich größer – aber auch schnell voll. Mario Kart World (nur als Code), Witcher 3 (digital für 15 €) und ein paar kleinere Demos – und schon ist die Hälfte des Speichers weg. Ich achte mittlerweile darauf, Spiele nur dann physisch zu kaufen, wenn sie auch wirklich vollständig auf der Cartridge sind. Leider ist das heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr.
Features: Kleine Highlights, große Wirkung?
Was ist sonst neu? Die Bedienung ist butterweich, das Betriebssystem fühlt sich endlich zeitgemäß an. Und ein kurioses Feature sticht heraus:
Webcam-Unterstützung im Multiplayer-Modus
Ein nettes Gimmick: Man kann einfach eine alte Logitech-Kamera anschließen und wird dann im Multiplayer-Spiel eingeblendet – ganz ohne teures Nintendo-Zubehör. Lustig für eine Runde mit Freunden, aber vermutlich ein Feature, das schnell wieder in Vergessenheit gerät.
Fazit: Zu teuer, zu früh – und trotzdem liebenswert
Die Switch 2 ist eigentlich ein Luxusprodukt, das aktuell noch zu wenig Gegenwert bietet. Für über 500 € gibt es eine solide, hübsche und angenehm überarbeitete Konsole – aber mit einem mageren Spiele-Lineup.
Wenn du kein Hardcore-Nintendo-Fan bist oder nicht unbedingt sofort Cyberpunk mobil zocken willst, würde ich mit dem Kauf noch warten. Es fehlen noch die Blockbuster. Donkey Kong Bananza rettet viel, aber nicht alles. Mario Kart World ist okay, aber nicht der große Wurf. Und Cyberpunk ist eher ein Bonus als ein Grund für den Kauf.
Ich persönlich bereue den Kauf nicht. Ich genieße es, die ersten Nintendo-Exklusivtitel direkt mitzunehmen. Ich freue mich auf Zelda: Tears of the Kingdom in optimierter Version. Und wenn wirklich ein Mario Odyssey 2 erscheint, bin ich bereit.
Aber: Wer sich die Switch 2 erst in einem Jahr holt, macht vermutlich alles richtig – mit mehr Spielen, vielleicht sogar einer OLED-Version und sicher besseren Angeboten.
Kurzfazit:
Nintendo Switch 2 – ein überteuertes Spielzeug für Erwachsene mit Technikfaible, das aktuell noch wenig Sinn, aber viel Spaß macht. Wer schon eine Switch 1 besitzt, kann in Ruhe abwarten. Wer sich’s gönnt, wird sie trotzdem genießen.
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